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Home Bias im SEO & regionale Konkurrenzanalysen

Einfluss der „Home Bias“ auf Online Marketing

Berlin Friedrichstraße Foto
Berlin Friedrichstraße

Trotz der globalen Vernetzung erhalten Dienstleistern überproportional viele Anfragen aus der jeweiligen heimatlichen Region. Auch im Online Marketing spricht man dabei von einer „Home Bias“, obwohl der Begriff eigentlich aus der Kapitalmarkttheorie stammt.

Transaktionskosten sind ein objektiver Faktor für diese „Heimatmarktneigung“. Ich könnte als SEO Freelancer aus Friedrichshain beispielsweise einem Kunden aus Mitte sehr leicht für eine persönliche Besprechung zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus sind weichere Aspekte wie Lokalpatriotismus nicht zu unterschätzen. Auf der zwischenmenschlichen Ebene hat man dann die Stadt oder die Region als Gemeinsamkeit und damit jederzeit einen Fundus an Themen zum sanften Einstieg in ein geschäftliches Gespräch.

Bedeutung von Local SEO

In Summe ergibt sich eine häufig zwar nur implizite, im Ergebnis aber sehr ausgeprägte lokale Intention bei Suchanfragen via Google. Laut Google haben sogar satte 46 % aller Suchanfragen eine solche Komponente. Das erkennt man meist schon an der Map direkt auf der Suchergebnisseite.

Deshalb ist für fast alle Dienstleister auch beim SEO vor allem der Wettbewerb im heimatlichen Markt entscheidend. Oder mal einfach ausgedrückt: Local SEO ist die aktuell wohl wichtigste Teildisziplin der Suchmaschinenoptimierung für Lead-Generierung.

Regionale SEO Konkurrenzanalysen

Cave Canem – Tools & Agenturen

Konkurrenzanalysen sind eine Goldgrube für die SEO Industrie. Vor allem große Software-Anbieter wie SemRush oder Sistrix können mit ganz einfachen Rechenwegen irgendwelche „Gaps“ zwischen Domains oder Unterseiten darstellen.

Solche automatisch generierten Konkurrenzanalysen werden dann zahlenden Tool-Nutzern zur Verfügung gestellt. Für SEO Agenturen bietet das fette Beute.

Bereits Werkstudenten können Screenshots von solche Konkurrenzanalysen machen und diese in Präsentationen super schick verarbeiten. Für teures Geld wird das Ganze dann von SEO Managern mit etwas Erfahrung den meist ahnungslosen Kunden präsentiert.

Für den konkreten Einzelfall sind solche Vanille-Lösungen aus dem Automaten aber meist überhaupt nicht geeignet. Es gibt einfach zwei fundamentale Probleme:

  • Die für Google relevanten Unterschiede zwischen Mitbewerbern sind individuell und nicht allgemeingültig.
  • Die für Unternehmen relevanten Unterschiede zu ihren Mitbewerbern sind individuell und nicht allgemeingültig.

Auswahl relevanter Keywords & Themen

Grundsätzlich für jede SEO Konkurrenzanalyse sollte das zu untersuchende Feld auf die relevanten Keywords und Themen reduziert werden. Wenn einfach alle rankenden Keywords zweier Domains mit einem Tool verglichen werden, wird ein Großteil der Befunde sehr wahrscheinlich irrelevant sein.

Ein weiterer Kardinalfehler ist die Fokussierung auf hohe Suchvolumina. Gerade bei der Lead-Generierung für Dienstleister erzeugen vor allem sehr granulare Zielseiten besonders gut konvertierenden und passende Traffic.

Analyse der Suchergebnisseiten

Sneaky little SERP-Features

Der überhaupt größte Konkurrent um organische Klicks ist Google selbst. Zahlreiche SERP-Feature drücken seit langem die Klickraten und dem mit geplanten Schritt zur KI-getriebenen SGE wird ein Blick auf die Ergebnisse noch wichtiger werden.

Elementar für SEO Konkurrenzanalysen sind deshalb Auswertungen der SERP-Features. Inzwischen etwas altbacken, aber immer noch grundlegend ist dabei die Zuordnung zu den drei (Haupt-)Suchtypen:

  • Informationell
  • Navigational
  • Transaktional

Google hat die Suchtypen jedoch längst sehr viel weiter ausdifferenziert wie bei der Trennung von „Knowledge“ und „Simple Knowledge“. Vor allem letzteres wie beispielsweise die Frage nach der Augenfarbe von Brad Pitt wird in Regel in den SERPs beantwortet und ist dann eine Zero Click Search.

SEO Konkurrenzanalyse SERP Feature
Schätzungsweise 20 bis 50 % aller Suchanfragen generieren keinen Klick (Stand: Juli 2023)

Relevanz der Content-Typen

Darüber hinaus ist wesentlich, welche Content-Typen besonders gut zu bestimmten Suchanfragen performen. Beispielsweise gibt es SERPs mit vorrangig langen Texten oder vielen Bildern oder Videos.

SERP-Feature Local SEO Beispiel
Google Map-Feature für „Apotheke“
SERP-Feature Video SEO Beispiel
Videos für „Rezept Blaubeerkuchen“
SERP-Feature Video SEO Ähnliche Fragen
Ähnliche Fragen für „Grafikkarte“

Auswertung lokaler Rankings

Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die Auswertung der Sichtbarkeit in der Region im Gegensatz zur Sichtbarkeit auf nationaler Ebene. Solchen lokalen Rankings habe ich deshalb bereits einen eigenen Beitrag gewidmet. Sehr anschaulich sind bei diesem Thema die Grafiken der kalifornischen Agenturen Sterlingsky und Whitespark:

Infografik Bewertungen und lokale Rankings
Sterlingsky: Effekt von positiven Bewertungen auf lokale Rankings
Infografik Rankings lokale Suche
Whitespark: Effekt von Predefined Services





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